Schneeweiß sollte er sein – schneeweiß wie das Hemd von Christoph Daum.

Wenn nach vielen Jahren des Bier- und Bacardi-Ausschanks plötzlich zum ersten Sommerfest des Jahres das Narcotica-Portfolio erweitert wird, dann muß die Qualität natürlich stimmen – man will sich ja nichts nachsagen lassen.
Nach einigen Recherchen, Rückfragen und Selbstversuchen war die Entscheidung auch schnell gefallen – Das braune Zeug ist nicht „das Wahre“, um es richtig zu machen, muss das Pulver strahlen!

Beliest man sich ein wenig, klingt das auch plausibel: Der weiße Rohrzucker -und nur der- wird in Brasilien für den echten Caipi verwendet – und die müssen’s ja wohl wissen!
Feiner gemahlen löst er sich schnell auf und gibt dem Caipi den typischen Geschmack: Eine lecker-frische Säure durch die frisch geschnittenen Limetten kombiniert mit ebendiesem feinen weißen Zucker, der in angenehmer Süße den Gaumen umspielt.
Wenn man denn genug davon in den Drink gibt; das richtige Mischungsverhältnis hatten wir erst nach 3 Stunden, 150 Caipis und dem Austausch der Zuckerlöffel durch Gesines Tafelsilber gefunden;
spätestens also ab 22:00 sollte also das Getränk niemandem mehr sauer aufgestoßen sein…wenn denn nicht das Problem mit der Farbe gewesen wäre.

Einhelliger Meinung nach wäre der braune Zucker definitiv zu bevorzugen – allerdings aus den unterschiedlichsten Gründen:
1. Weil nur der braune Zucker der richtige für Caipi ist
2. Zuckerrohrzucker immer braun ist
2. Weil der „so schön knirscht“
Kleiner Exkurs: Die braune Farbe im hierzulande häufig verwendeten Zucker beruht auf der Farbe der enthaltenen Melasse; wir erinnern uns: Melasse wird primär in der Landwirtschaft als direktes Futtermittel oder als Futtermittelpelletbinder für Vieh eingesetzt.

Allen Zuckerfarbendiskussionen zum Trotz war es ein gelungener Exkurs in die Welt der Cocktails; speziell die jüngeren Gäste waren waren mit den bleifreien Caipis sehr zufrieden und unsere besten Werbeträger.
Und wir geloben Besserung: Beim nächsten Mal werden wir unterschiedliche Zuckersorten vorrätig haben – sicher ist sicher.

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